Regionale Angelegenheiten - mit einer Ausnahme

Joern Lutter an der Stamford Bridge in London

Autor: Jörn Lutter
Veröffentlicht: 03.11.2021

Veröffentlicht in La Liga, Fussball Derbys

Die 10 größten Derbys im Spanischen Fußball

Heute stellen wir einmal die 10 größten Derbys im spanischen Fußball vor. Bis auf das El Clásico, sind es vor allem die Lokalderbys in den verschiedenen Städten und Provinzen Spaniens, welche die Fans begeistern.

Eines gleich vorweg, das Barcelona Derby zwischen dem FC Barcelona und Espanyol hat es nicht in die Top 10 geschafft. Trotz der geografischen Nähe beider Clubs ist die Rivalität der Fans eher gering und dieses Derby ist nicht mit anderen Stadtderbys in Europa zu vergleichen. Dafür gibt es im Großraum Madrid aber gleich zwei Derbys, die es in die Top 10 der größten Spanischen Derbys geschafft haben. Und hier nun die Top 10 der größten spanischen Fußball Derbys.

10. Ost-Andalusisches Derby: Granada vs Malaga

Stadion von CD Malaga

Auch im La Rosaleda Stadium von CD Malaga finden die Derbys gegen Granada statt. Foto: Shutterstock

Das Derby im Osten Andalusiens, auch bekannt als das Andalucía Oriental Derby (Derbi Andaluz, Derbi Oriental) steht für die Rivalität zweier Vereine in der Region Ost-Andalusiens, nämlich Málaga CF (früher CD Málaga) und Granada CF.
Das erste offizielle Spiel zwischen diesen beiden Vereinen datiert auf den 10. Dezember 1933. Es fand in der Tercera División auf dem Campo de Las Tablas statt, als Recreativo de Granada (früherer Name von Granada) die CD Malacitano (früherer Name von CD Málaga) mit 3-1 schlug.
In der Geschichte trafen die Vereine bisher 86 Mal aufeinander. Granada behielt 33 Mal die Oberhand und Malaga gewann das Derby 28 Mal. In 25 Aufeinandertreffen endete die Partie unentschieden.

 

9. Süd-Madrid-Derby: Getafe vs Leganes

Stadion Getafe

Das Coliseum Alfonso Pérez - hier trifft Getafe nun häufiger im Derby auf Leganes. Foto: Shutterstock

Das Süd-Madrid-Derby ist ein Klassiker wie kein anderes. Historisch in den Tiefen des spanischen Ligasystems gespielt, ist es in den letzten Jahren von weit unten aufgestiegen, um auf der großen Bühne der La Liga ein Zuhause zu finden - etwas, das immer unmöglich schien
Das Süd-Madrid-Derby ist das einzige Derby in Spanien, welches in jeder spanischen Liga ausgetragen wurde. Abgesehen von Real Betis und FC Sevilla liegen in Spanien zudem keine zwei Mannschaften näher zusammen als Leganes und Getafe.
Nur fünf Kilometer trennen die Clubs am Rande der spanishen Hauptstadt - das Burtaque-Stadion von Leganes ist sogar vom Getafe-Stadion auf der anderen Seite der Toledo-Autobahn zu sehen.

Getafe und Leganes waren schon immer Konkurrenten auf und neben dem Platz, ihre Rivalität reicht bereits in die 1920er Jahren zurück, als beide Mannschaften noch in den Regionalligen spielten. Es war damals eine sehr lokale Angelegenheit, welche die Gespräche in den örtlichen Geschäften und Fabriken dominierte. Es war ein Spiel, das manchmal brutal war und buchstäblich auf Kiesplätzen zwischen Spielern mit Tagesjobs gespielt wurde.

Der Gedanke, dass beide Clubs jemals in der höchsten spanischen Spielklasse gegeneinander antreten würden, wurde als Spinnerei abgetan.
Getafe wurden 1923 gegründet und wurde in seiner Geschichte sogar zweimal neu gegründet, nämlich 1946 und 1983. Leganes wurde 1928 gegründet.
Seit der Neugründung von Getafe 1983 spielten beide Clubs weitestgehend in unterschiedlichen Liegen.

Butarque Stadion Leganes

Auch im Butarque Stadion Leganes finden regelmäßig die Süd-Madrid-Derbys statt. Foto: Shutterstock

Nachdem Getafe 16 Jahre lang in der La Liga spielte (unter anderem auch im Europapokal gegen den FC Bayern München), stiegen Sie ausgerechnet 2016 in die Segunda División ab. Denn genau in dieser Saison schaffte Leganes endlich den ersten Aufstieg seiner Geschichte in die La Liga. So verpassten sich die Team nur knapp in der La Liga.
Die Fans mussten aber nur ein weiteres Jahr warten. Denn in der folgenden Saison half das Schicksal mit. Leganes wehrte den drohenden Abstieg in allerletzter Sekunde ab während Getafe den direkten Wiederaufstieg in die Lag Liga schaffte. Und so kam es dann endlich, dass am 8. September 2017 das Süd-Madrid-Derby zum allerersten Mal in der La Liga ausgetragen wurde. Dieses denkwürde Spiel, welches Getafe mit 2: 1 gewann, wird seitdem als El Derbi Historico bezeichnet.
Zwischen 2004 und 2017 gab es 13 Jahre lang übrigens überhaupt kein Derby, aber trotzdem war es irgendwie immer da. Wie jedes Derby ist es zu etwas Bedeutenderem geworden als eine Rivalität, die auf geographischem Zufall beruht. Es ist vielleicht nicht das größte Derby in der La Liga, aber die Fans beider Vereine wissen, was dieses Spiel für sie bedeutet.

"Das Derby ist für uns eines der wichtigsten Spiele des Jahres", sagt ein Leganes-Fan. „Wir haben gesehen, wie dieses Spiel wächst und wächst, und wir sind glücklich, es jetzt in der ersten Liga zu sehen. 'Die Rivalität ist real und die Leute aus beiden Orten lieben es, zu diesem Spiel zu gehen. Beide Städte sind nur durch eine Straße getrennt. Dieses Spiel hat immer eine besondere Atmosphäre.'
Es ist eines dieser Derbys, das sogar bei den Spielern gut ankommt. „Zwei Städte, die nur ein paar Meter voneinander getrennt sind; es ist wunderschön“, sagte einst Leganes-Kapitän Unai Bustinza. "Im Alltag leben die Menschen in Harmonie, aber am Derbytag werden alle ihre Farben verteidigen."

 

8. Palma Derby: Real Mallorca vs Atlético Belares

San Moix RCD Mallorca

Das San Moix von RCD Mallorca - Das Palma Derby findet hier leider nur noch selten statt. Foto: Shutterstock

Die Rivalität zwischen RCD Mallorca und CD Atlético Baleares, Clubs von der Balearen Insel Mallorca, ist als Palma-Derby oder Derbi Palmesano bekannt.

Beide Clubs sind mit Abstand die ältesten in der Balearischen Hauptstadt und führen aufgrund des sozialen Status ihrer jeweiligen Gründer eine erbitterte Rivalität. Während RCD Mallorca (damals Real Sociedad Alfonso XIII FC) als die Mannschaft der Mächtigen galt, wurde CD Atlético Baleares (damals Baleares FC) von Arbeitern aus den Arbeitervierteln der Stadt geboren. Dieser Charakter ist derzeit sehr verwässert und beide Klubs sind viel heterogener als zu Beginn, aber der grundlegende Charakter ist immer noch sehr präsent, wenn es um die Rivalität zwischen Fangruppen geht.

Auf den Straßen ist die Rivalität sehr lebendig geblieben, obwohl seit den 1960er Jahren die Vereine meist in unterschiedlichen Ligen spielen - insbesondere seit den 1980er Jahren, als RCD Mallorca sportlich sehr erfolgreich wurde und meistens in der La Liga bzw. der Segunda División spielte, während Atlético Baleares in den Niederungen der Segunda Division B und Tercera División anzufinden war.

Das erste Aufeinandertreffen fand am 13. März 1921 zwischen der zweiten Mannschaft von Alfonso XIII FC und der ersten von Baleares FC im Stadion von Bons Aires, Eigentum der Alfonsinos, statt. Das Spiel endete früh inmitten einer heftigen Schlägerei zwischen den Spielern und dem Publikum, als die Alfonsinos mit 2 Toren gegen 1 gewannen.
Die Rivalität wird seit fast einem Jahrhundert trotz wechselnder Vereinsnamen beider Clubes aufrechterhalten. Die Mallorquiner hießen in der Vergangenheit RS Alfonso XIII FC (von 1916 bis 1931), CD Mallorca (1931-1949) und RCD Mallorca (seit 1949). Auf Seiten der Balearen wechselte der Vereinsname von Baleares FC (von 1920 bis 1942) zu CD Atlético Baleares (seit 1942).

Das letzte Derby, das 2018 in der Segunda División B ausgetragen wurde, erregte große Aufregung und zeigte, dass die Rivalität noch immer sehr lebendig ist. RCD Mallorca gewann das Spiel im eigenen Visit Mallorca Stadion mit 3-2 gegen Baleares, die ihre Heimspiele übrigens im Estadio Balear austragen.

 

7. Derbi de la Comunitat: Valencia vs Villareal

Mestalla Stadium von Valencia

Das Mestalla Stadium von Valencia. Foto: Shutterstock

Ein noch relativ junges Derby ist das Derbi de la Comunitat ("Derby der Gemeinschaft"). Es steht für die Rivalität zwischen den beiden derzeitigen La Liga Teams von Valencia CF und Villareal CF. Die Städte liegen nur knapp 56 auseinander. Das Verhältnis war zu Beginn trotzdem eher freundschaftlich, denn die Clubs waren die meiste Zeit in unterschiedlichen Ligen unterwegs.

Erst 1997 entwickelte sich die Rivalität zwischen den Teams als der Milliardär Fernando Roig seinem Bruder Francisco, der Eigentümer von Valencia CF war, nicht nachfolgen wollte und sich stattdessen dafür entschied, Villarreal CF von der Stadt Vila Real zu kaufen. Villarreal CF war bis dahin ein relativ unbekanntes Team, welches aber unter dem Einfluss und den hohen Investitionen von Roigs immer stärker und erfolgreicher wurde. Die Vormachtstellung von Valencia als größter Verein in der Region wurde so in Frage gestellt und so entstand eine bis dahin nicht existierende Rivalität und das Aufeinandertreffen der beiden Vereine wurde so zum wichtigsten Spiel in der autonomen Region.

Heute geht es aber nicht mehr einzig um die Vormachtstellung in der Region und wer in der La Liga vor wem steht. Denn in der Zwischenzeit sind die beiden Teams sogar schon im internationalen Pokal aufeinander getroffen und die Derbys umfassen sogar ein UEFA-Pokal-Halbfinale im Jahr 2004 und ein UEFA-Europa-League-Viertelfinale im Jahr 2019 (beide Male gewann das Team aus Valencia). Die großen internationalen Erfolge von Valencia liegen schon einige Zeit zurück (UEFA Pokal 2004 und zweimal im Champions League Finale in 2000 und 2001). Villareals erster und einziger internationaler Titelgewinn ist aber noch sehr frisch. 2021 gewann Villareal mit einem Finalsieg gegen Manchester United die Europa League.

In den 53 bisher gespielten Derbys hat Valencia mit 23 Siegen die Nase vorn. 19 Mal gewann Villareal und 11 Mal trennte man sich unentschieden.

 

6. Asturische Derby: Real Oviedo vs Sporting Gijon

gate number 1 in the El Molinon stadium of Sporting de Gijon

Eingang zum El Molinon Stadium von Sporting de Gijon. Foto: Shutterstock

Oviedo ist die Hauptstadt der Region Asturien an der Nordküste Spaniens. Es liegt etwa 20 km südlich und landeinwärts von der etwas größeren Hafenstadt Gijon.

Die Rivalität zwischen Real Oviedo und Sporting Gijon ist eine der heftigsten in Spanien. Oviedo-Fans sind als "Carbayones" bekannt, nach einer alten Eiche, die einst im Stadtzentrum wuchs. Die Sporting Fans sind dafür bekannt, dass sie in großer Zahl zu Auswärtsspielen reisen, wodurch sie als "La Mareona" (Flutwelle) bekannt wurden.

Das Asturische Derby (asturisch: Derbi asturianu, spanisch: Derbi asturiano oder Derbi astur) zwischen Sporting de Gijón und Real Oviedo, den beiden größten Vereinen Asturiens, gilt als eine der größten und hitzigsten Derbys im spanischen Fußball.

Das erste Pflichtspiel zwischen den beiden Mannschaften wurde am 5. Dezember 1926 ausgetragen, nachdem sich die beiden Hauptmannschaften in Oviedo (Stadion Ovetense und Deportivo Oviedo) zu Real Oviedo zusammengeschlossen hatten. Das Spiel in der Regionalmeisterschaft von Asturien wurde in El Molinón ausgetragen und Sporting Gijón gewann mit 2-1.

Das erste offizielle Spiel in der spanischen Liga wurde im Februar 1929 in der Segunda División 1929 ausgetragen, und Real Oviedo besiegte Sporting Gijon mit 6-2. 1944 wurde das erste Derby in der La Liga gespielt, und die Carbayones gewannen erneut 2-1.

Am 29. Mai 1977 fand in Real Oviedo ein besonderes Derby statt, bei dem Sporting Gijon im vorletzten Spiel der Segunda División 1976-77 auswärts mit 2:1 im Estadio Carlos Tartiere gewann, den Aufstieg in die La Liga erreichte und die "goldenen Jahre" des Klubs einleitete.

Am 15. März 1998 gewann Real Oviedo 2-1 im bisher letzten La Liga Derby. Nach dieser Saison stieg Sporting Gijon mit der schlechtesten Leistung aller Zeiten in der spanischen Topliga in die Segunda División ab. Dies war auch das letzte Asturische Derby, das im alten Estadio Carlos Tartiere vor seiner Schließung im Mai 2000 ausgetragen wurde.

Das erste Derby im neuen Estadio Carlos Tartiere von Oviedo fand am 28. Oktober 2001 statt. Das Stadion war bei diesem Spiel zum ersten Mal ausverkauft. Allerdings schlug Sporting Gijon die Einheimischen mit 2-0.

2003 spielten die Clubs das letzte Derby vor dem Abstieg von Real Oviedo in die Segunda División B, bevor der Verein später wegen unbezahlter Rechnungen in die Tercera División abstieg. Oviedo gewann mit 2-1. Nach Oviedos zweitem Tor stürzte eine Tribüne ein und dutzende Fans rannten aufs Spielfeld. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Nach dem Abstieg von Oviedo in die unteren Ligen musste der Verein mehrere Jahre gegen Sporting Gijons B-Mannschaft spielen, bis zum erneuten Comeback in der Segunda División im Jahr 2015.

Im April 2000, als beide Klubs in akuten finanziellen Schwierigkeiten steckten, gab es Gerüchte über ein Treffen zwischen den Vorständen beider Clubs, um eine Fusion zur Schaffung eines einzigen Teams in der Region namens Real Asturias zu besprechen und auch die Möglichkeit eines Stadionneubaus irgendwo zwischen Gijon und Oviedo. Die Fans beider Vereine und die überwiegende Mehrheit der Institutionen lehnten diesen Vorschlag aber ab.

Derzeit spielen beide Teams in der Segunda Divisón. In 109 Pflichtspielen konnte überraschenderweise Real Oviedo 47 Mal als Sieger hervor gehen. Sporting Gijon gewann das Asturische Derby 34 Mal und 28 Mal trennte man sich unentschieden

 

5. Galizisches Derby: Celta Vigo vs La Coruna

Celta Vigo Fans im Balaidos Stadion

Celta Vigo Fans im heimischen Balaidos Stadion. Foto: Shutterstock

Zwei Klubs aus Hafenstädten im wettergebeutelten Nordwesten Spaniens.

Beide Fangruppen sind durch ihr galizisches Erbe und ihre Sprache vereint, aber durch den Fußball getrennt. Wenn Deportivo und Celta aufeinandertreffen, singen beide Fanlager noch zusammen die galizische Hymne aber verfallen dann im Anschluss wieder in Beleidigungen. Diese Rivalität ist sowohl brüderlich als auch grausam. Die Brauerei Estrella Galicia sponsert die Trikots beider Vereine, sodass keine Gruppe von Fans ihr Bier boykottiert. Celta Vigo trägt seine Heimspiele im Estadio Balaídos während A Coruna im Estadio Riazor zu Hause ist.

Die Städte Vigo und A Coruña mögen für den Touristen auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, aber die Einwohner beider Städte haben einen starken lokalen Stolz. Wie heißt es so schön: „Mientras Vigo trabaja, Coruña relaja“. („Während Vigo arbeitet, entspannt sich Coruña.“) Erstere ist stolz auf Industrie und Fischerei, während letztere einen Ruf als kulturelles Zentrum für Essen und Mode genießt. Vor allem aber verstehen sich beide in erster Linie als Galicier – definiert durch das Meer, den Regen (durchschnittlich 320 Tage im Jahr) und ein Gefühl der Andersartigkeit fernab aller spanischen Klischees.

deportivo la coruna stadium

Das Stadion von Deportivo La Coruna. Foto: Shutterstock

All diese Unterschiede vereinen sich im galizischen Derby, dem zweimal im Jahr stattfindenden Kampf um die lokale Vorherrschaft. Fußball ist hier eine Obsession. Ein Fan sagte treffend: „In der Musik steckt Fußball. Es gibt Fußball im Meer. Im Tod gibt es auch Fußball.“

In den bisherigen 126 Aufeinandertreffen in der La Liga, Segunda División und im Copa del Rey liegt Celta mit 50 Siegen vor A Coruna die mit bisher 45 Siegen aus dem galizischen Derby hervorgegangen sind. 31 Mal endete das Spiel unentschieden.

 

4. Basken Derby: Athletic Bilbao vs Real Sociedad San Sebastian

Real Sociedad zu Gast im San Mames in Bilbao

Real Sociedad zu Gast im San Mames Stadion von Athletic Bilbao beim Basken Derby. Foto: Shutterstock

Das Baskische Derby (auch Euskal Derbia auf Baskisch, oder Derbi Vasco im Spanischen genannt) bezeichnet das lokale Fußballderby zwischen Athletic Club Bilbao und Real Sociedad San Sebastian. Es verkörpert die Rivalität zwischen den beiden Städten an der Nordküste Spaniens zwischen Bilbao und Donostia-San Sebastián, den Hauptstädten der benachbarten Provinzen Gipuzkoa und Biskaya (Bizkaia) im spanischen Baskenland. Es wird manchmal auch das AP-8 Derby genannt, beziehend auf die Autobahn, welche beide Städte miteinander verbindet.

Im April 1909 fand das Derby zum ersten Mal statt und zieht seitdem Massen von lokalen Fußballfans auf sich. Die beiden Clubs sind die größten Fußballvereine im Baskenland und sind auch die erfolgreichsten Clubs in der Region. Keine anderen Vereine spielten länger in der Spanischen La Liga als Athletic und Real Sociedad. Dabei gibt es in der Basken Region mit CA Osasuna, Deportivo Alavés und dem SD Eibar drei weitere hochkarätige Clubs die regelmäßig in der obersten Spanischen Spielklasse unterwegs sind. Auch die Aufeinandertreffen dieser Vereine werden als Baskische Derbys bezeichnet doch keines reicht von der Rivalität der Fans an die Spiele von Athletic und Real heran.

Die Fans beider Clubs treffen treffen sich traditionell an Spieltagen in und um die Stadien, was eigentlich sehr ungewöhnlich für ein lokales Derby ist, und nehmen an Veranstaltungen wie einer „Kalijera“ (eine Fanparade von der Innenstadt zum Stadion) und die 'Bertso-derbia', ein Gesangs- und Poesiewettbewerb zwischen den beiden Gruppen im Stil der traditionellen Bertsolaritza, teil.

Die Fans haben viel Lob für die entspannte Atmosphäre erhalten, die normalerweise die Derby-Spiele begleitet, und obwohl es in den Stadien zu Zwischenfällen gekommen ist, richtet sich die Feindseligkeit normalerweise eher gegen rivalisierende Spieler als gegen Fans.

Abgesehen von einigen kürzeren Zeiträumen hat Real Sociedad fast immer in der Spanischen La Liga gespielt. Seine Heimspiele tragen die Erreala im Estadio Anoeta aus. Atheltic Bilbao, die nie in die zweite Liga abgestiegen sind, trägt seine Heimspiele im Stadion San Mamés aus.

Das Copa del Rey-Finale zwischen Real Betis und FC Sevilla

Beide Teams qualifizierten sich für das Copa del Rey-Finale 2020, dem ersten baskischen Derby-Showdown im Copa Pokalfinale. Das Spiel war ursprünglich für den 18 April 2020 terminiert, wurde aber Grund der sich ausbreitenden COVID-19 Pandemie verschoben und wurde schließlich – im leeren Olympiastadion von Sevilla – 350 Tage nach seinem ursprünglichen Datum, am 3. April 2021, ausgetragen. In einem spannenden Spiel mit vielen Fouls und wenigen Chancen erzielte Mikel Oyarzabal das einzige Tor – per Elfmeter –, und verhalf Real Sociedad damit zu einen historischen Sieg und dem ersten großen Pokal seit 1987.

Hier geht es zum Basken Derby in Bilbao und hier zum Derby in San Sebastian

 

3. El Derbi Madrileño: Real Madrid vs Atletico Madrid

Das Madrid Derby zwischen Real und Atletico Madrid

El Derbi Madrileño - das Madrid Derby zwischen Real und Atletico Madrid. Foto:Shutterstock

El Derbi Madrileño, oder einfach El Derbi, ist der Name für die Aufeinandertreffen der beiden Madrider Vereine Real Madrid und Atlético Madrid. Ursprünglich bezog es sich nur auf die Spiele der La Liga, der spanischen Meisterschaft, aber heute wurde der Begriff verallgemeinert und umfasst tendenziell jedes einzelne Spiel zwischen den beiden Vereinen (UEFA Champions League, Copa del Rey usw.).

Im UEFA Champions League Finale 2014 trafen beide Klubs in Lissabon aufeinander. Somit trafen zum ersten Mal in der Geschichte der UEFA Campions League zwei Teams aus der gleichen Stadt in einem Endspiel aufeinander. Zwei Jahre später standen sie beide Madrider Clubs im Champions League Finale erneut gegenüber. Beide Male konnten die Königlichen das Finale gegen Atlético gewinnen. Auch im UEFA Superpokal 2018 war das Madrider Stadtderby das erste aufeinander treffen zweier Vereine aus einer Stadt. Hier behielt dieses Mal allerdings Atlético gegenüber Real die Oberhand.

Der Ursprung der Rivalität der beiden Vereine liegt im Beginn des 20. Jahrhunderts. Der 1902 gegründete Madrid Football Club war der mächtigste Verein in der spanischen Hauptstadt. Sie fusionierten und akquirierten viele kleinere Clubs in der Stadt, die dann später komplett verschwanden. Gleichzeitig wurden auch die besten Spieler der noch existierenden Konkurrenzvereine vom Madrid FC verpflichtet, was auch die meisten dieser Vereine zur Aufgabe verdammte. Einzige Ausnahme: der 1903 gegründete Athletic Club Madrid. Dank der finanziellen Unterstützung seiner „Eltern“, des Athletic Club Bilbao, konnte Athletic Madrid die besten Spieler halten und wurde die letzte Bastion gegenüber der Vorherrschaft von Madrid FC in der Stadt. Da viele Fans durch die feindlichen Übernahmen ihre „sportliche“ Heimat verloren hatten, schlossen Sie sich den Rot-Weißen an und waren vereint in Ihrer Abneigung gegen Madrid FC, der 1920 vom spanischen König den Titel „Real“ verliehen bekam und seitdem Real Madrid heißt. Atheltic Madrid behielt zunächst seinen Namen mit Baskischem Ursprung, wurde aber nach dem Krieg mit dem Militär Regime von Franco in Verbindung gebracht. 1947 entschied der Verein sich seiner Assoziation mit dem Militär zu entledigen und benannte sich in den immer noch gültigen Vereinsnamen Club Atlético de Madrid um.

In den 1950er Jahren „entdeckte“ das Franco Regimes wieder seine Liebe zu Real Madrid, die im Europapokal viele Erfolge einfuhren. Das Franco Regime schmückte sich mit den Erfolgen der Königlichen, um somit für das international isolierte Land politisches Kapital zu schlagen.

Daraufhin skandierten Atlético-Fans regelmäßig, dass Real "El equipo del gobierno, la vergüenza del país" sei - "Die Mannschaft der Regierung, die Schande des Landes" .

In den 1970er Jahren übernahm Atlético wieder die Vorherrschaft in Spanien und somit auch in Madrid. Das veranlasste die Real Fans dazu auf Atlético herabzublicken und den Verein und deren Anhänger als „Indios“ (Indianer, eine Anspielung auf die lateinamerikanischen Spieler, die von den Rot-Weißen verpflichtet wurden) zu nennen.

Es ist bezeichnend, dass Real Madrid bis dahin kaum Interesse hatte, nicht-kaukasische Spieler zu verpflichten (Präsident Santiago Bernabéu sagte einst sogar, als er sich Ende der 1960er Jahre gegen die Verpflichtung des portugiesischen Star Eusebio entschied: "Mientras yo viva, aquí no jugará ningún negro ni un blanco con bigote“ („Solange ich lebe, spielt hier kein Schwarzer oder Weißer mit Schnurrbart“) .

Im Banken- und Geschäftsviertel der Paseo de la Castellana befindet sich das Santiago Bernabéu, das Stadion von Real Madrid. Das alte Stadion von Atlético Madrid, das Vicente Calderón lag in der Nähe einer Brauerei und am Fluss Manzanares. Unter der Tribüne führte eine Autobahn durch. Seit 2017 spielt Atlético im neuen und modernen Wanda Metropolitano.

Auf Grund seiner historischen stärkeren Ressourcen und Erfolge hat Real Madrid eine größere Unterstützung in der gesamten Region um Madrid herum während Atléticos Fans überwiegend aus der Arbeiterklasse des Südens der Stadt kommen.

Auch wenn in der jüngeren Vergangenheit Atlético wieder vor der Königlichen steht so liegt Real in der Gesamtbilanz ganz klar vorne. Nach bisher 227 Derbys in der Liga sowie im nationalen und internationalen Pokalen hat Real Madrid 112 Derbysiege vorzuweisen wohingegen Atlético bisher 56 Mal gewann. 59 Mal endete das Madrider Derby unentschieden.

Fussballreisen und Tickets zum Madrid Derby im Santiago Bernabéu und dem El Derbi Madrileño im Wanda Metropolitano

 

2. Sevilla Derby: Real Betis vs Sevilla FC

This is Sevilla

Die Fans vom FC Sevilla zeigen ganz klar wer in der Stadt das Sagen hat. Foto: Shutterstock

Die Stadt Sevilla liegt im Süden Spaniens und beherbergt zwei Fußballmannschaften: Real Betis und FC Sevilla. In Spaniens viertgrößter Stadt herrscht eine große Rivalität zwischen den beiden Klubs . Wie viele Derbys ist FC Sevilla gegen Real Betis sehr umkäpft. In einer Stadt, in der im Sommer Temperaturen von über 50 Grad erreicht werden, kommt es sowohl auf als auch neben dem Platz zu Spannungen.

Der FC Sevilla liegt im reicheren Stadtteil Nervion von Sevilla und spielt im Stadion Ramon Sanchez Pizjuan, während Real Betis oder "Los Verdiblancos" (die Grün-Weißen) in der Region Heliopolis spielen und mehr von der Arbeiterklasse unterstützt werden. Ihr Stadion ist das Stadion Benito Villamarin. Die beiden Klubs sind Stammgäste in Spaniens höchster Spielklasse La Liga. Diese Tatsache hat dazu beigetragen, dass die heftige Rivalität zwischen den beiden Klubs noch größer wurde.

An Spieltagen ist die Rivalität überall ersichtlich und in der Vergangenheit sind beide Fanlager oftmals aneinander geraten. Aber auch die Teams wurden nicht verschont. Bei einem Aufeinandertreffen der beiden in der Copa del Rey im Jahr 2007 bei Betis wurde Sevillas FC Trainer Juande Ramos von einer aus der Menge geworfenen Flasche am Kopf getroffen. Er wurde bewusstlos und das Spiel musste abgebrochen werden. Vor einem Spiel im Jahr 2018 kam es zu einer großen Schlägerei zwischen den Biris (Sevillas Ultras) und den Betis' Ultras, die zu 24 Festnahmen führte.

In beiden Stadien kommt es, auch wenn es keine Gewalt gibt, immer wieder zu Beleidigungen zwischen den beiden Anhängern. Auch auf dem Platz passiert viel. Zwischen 2009 und 2014 gab es in sieben Begegnungen eine Serie von sieben roten Karten.

Neben den Punkten geht es aber in erster Linie darum, die Könige der Stadt zu krönen. In der Klubhymne des FC Sevilla wird auf die La Giralda (Sevillas berühmte Kathedrale) verwiesen, die stolz dem FC Sevilla in Aktion zusieht.

Das Sevilla Derby hat bisher 134 Mal stattgefunden. Neben den Partien in der La Liga, Segunda División und im Copa del Rey trafen die beiden Teams im Jahr 2014 auch 2 Mal im Achtelfinale der Europa League aufeinander. Nach Hin- und Rückspiel stand es insgesamt 2-2 (beide Teams verloren Ihre Heimspiele mit 0-2). Erst im Elfmeterschießen konnte der FC Sevilla im Stadion von Real Betis das Achtelfinale mit 4-3 für sich entscheiden und somit ins Viertelfinale einziehen. Insgesamt hat der FC Sevilla bei den Derbysiegen klar die Nase vorn. Insgesamt 63 Mal gewann der FC Sevilla während Real Betis 38 Mal das Derby für sich entscheiden konnte. 32 Mal endete das Derby unentschieden.

Zum Sevilla Derby bei Real Betis und das Derby beim FC Sevilla.

 

1. El Clásico: FC Barcelona vs Real Madrid

Clasico Messi und Kroos

Ein Bild aus vergangenen Tagen. Messi im Zweikampf mit Tony Kroos beim El Clásico zwischen Real Madrid und FC Barcelona. Foto: Shutterstock

Jeder Fußballfan kennt das El Clásico und eigentlich jeder Fußballfan möchte einmal dabei sein, wenn die beiden spanischen Giganten FC Barcelona und Real Madrid aufeinandertreffen. Es ist auch das weltweit am meisten geschaute Fußballspiel im Fernsehen. Fast eine halbe Milliarde Menschen in der ganzen Welt schauen sich die beiden Clásicos im Jahr an.

Auf Grund gegensätzlicher politischer Positionen besteht zwischen den Fans beider Vereine eine sehr große Rivalität. Die Katalanen möchten am liebsten unabhängig vom spanischen Staat und Königshaus sein und sie bringen Real Madrid mit der Institution in Verbindung, die sie Jahrzehnte lang unterdrückte. Beim Fußball zeigen die Katalanen Ihren Stolz und ein Sieg gegen die "verhassten" Blancos ist das Größte für jeden Barça Fan.

Barça gegen Real Madrid wird erst seit der Jahrhundertwende „El Clásico“ genannt, einBegriff der aus Lateinamerika importiert wurde. Der Begriff ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Ausdruck „Derby“, welches normalerweise auch eine regionale Nähe mit sich bringt. Trotzdem spricht man beim Clásico oftmals auch von einem Derby.

Bisher standen 280 Mal standen sich Real Madrid und der FC Barcelona 279 Mal (davon 34 Freundschaftsspiele) gegenüber. Das erste Match war am 13. Mai 1902, als beide Teams das Finale der Copa de la Coronación (ein Vorreiter der Copa del Rey) spielten. Seit 1928, dem Geburtsjahr der Primera División, gab es, mit Ausnahme der Jahre 1936 bis 1939, in jedem Jahr mindestens zwei Clásicos. Real Madrid gewann das Clásico 103 Mal. Der FC Barcelona konnte das El Clásico bisher 115 Mal gewinnen. 62 Mal ging das El Clásico unentschieden aus.

Hier geht es zu den Fussballreisen und Tickets zum El Clásico in Madrid und zu den Fussballreisen und Tickets zum El Clásico im Camp Nou von Barcelona.

 

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