Papst Franziskus († 88) ist tot – Um das am Ostersonntag verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche ranken sich viele Fußball-Episoden und Mythen. Er war Fan des argentinischen Clubs San Lorenzo und nachweislich 1949 beim Gewinn des Meistertitels im Land des aktuellen Weltmeisters im Stadion, empfing fast alle Fußball-Stars seiner Zeit - von Mario Balotelli bis Lionel Messi. Wir nehmen sie heute mit auf eine Zeitreise in den Vatikan und auf Fußballreisen FC Arsenal, Fußballreisen FC Chelsea, Fußballreisen Tottenham Hotspur und Fußballreisen Manchester United.
„Es wird das größte Spiel der Vereinsgeschichte“, so unterstrich Arsenal-Trainer Mikel Arteta in der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Halbfinale am 29. April 2025 gegen Paris Saint-Germain (0:1) im Emirates Stadium die Wichtigkeit dieser Partie.
Der FC Arsenal stand nur 2006 im Champions-League-Finale und musste gegen den FC Barcelona (1:2) in Paris die Segel streichen. Mit dem Erfüllen der Serie, wonach im Todesjahr eines Papsts ein englischer Club den Europapokal der Meister gewinnt, wird es für die „Gunners“ jetzt ganz eng.
Ob der Spanier Arteta vorab über die kuriose Serie informiert wurde, die englische Europapokalsieger mit dem Tod eines Papstes verbindet, wissen wir nicht.
Die Zeitung Scottish Daily Express fragte am 22. April 2025: „Könnte der Tod des Papstes ein himmlisches Zeichen für Champions-League-Ruhm des FC Arsenal sein?“

Flehender Blick nach oben: Können Rasmus Höjlund und Manchester United die Reihe mit englischen Europacup-Siegern im Jahren, in denen ein Papst starb, 2025 in der Europa League fortsetzen? Foto: Imago Images / Offside Sports Photography
Habemus Europacup: Noch drei englische Clubs neben Arsenal können 2025 triumphieren
Für Arsenal vielleicht nicht, aber es sind noch drei weitere englische Clubs im Rennen, um im Todesjahr eines Papstes einen Europapokal-Titel zu holen.
Größter Favorit ist dabei das über eine Milliarde Euro teure Star-Ensemble des FC Chelsea in der Europa Conference League. Tottenham Hotspur trifft im Halbfinale der Europa League auf den krassen Außenseiter FK Bodö / Glimt aus Norwegen und darf sich wohl Hoffnungen auf das Finale in Bilbao und auf den ersten Titel in Europa seit 41 Jahren und dem Gewinn des UEFA-Pokals gegen den RSC Anderlecht (4:3 n. E. / 1:1 n. V, Hinspiel: 1:1).
Manchester United hat letztmals 2017 (Europa League, 2:0 gegen Ajax Amsterdam in Stockholm) einen Europapokal-Titel geholt und genießt gegen den Lokalmatador Athletic Bilbao im Rückspiel Heimrecht. Gelingt den „Red Devils“ noch einmal so ein Wahnsinn wie beim 5:4 nach Verlängerung im Viertelfinale gegen Olympique Lyon, dann ist das erste Europacup-Finale seit 2021 drin. Und natürlich ein Europapokal für England in einem Papst-Jahr.
Es ist sicher weit hergeholt, aber die Reihe stimmt.
Tod eines Papstes und dann Europapokalsieger: „Spurs“ leiten die irre Serie ein
Der Tod eines Papstes wie Franziskus I., den der frühere Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn in einem Essay in der Wiener Kronen-Zeitung (Ausgabe vom 27. April 2025) in einem Nachruf würdigte („Er war der richtige Mann für seine Zeit.“), und die Parallele zu englischen Europapokalsiegen, eine schrullige, aber eben auch typisch britische Kombination. Schwarzer Humor.
Alles beginnt im Jahr 1963, mit dem Tod von Papst Johannes XXIII., der mit bürgerlichem Namen Angelo Giuseppe Roncalli hieß und am 3. Juni 1963 starb. Wenige Wochen zuvor holte sich Tottenham Hotspur im Pokalsieger-Finale von Rotterdam gegen Atlético Madrid (5:1) als erster englischer Club einen Europapokaltitel.
Was Liverpool mit Papst Johannes Paul II. verbindet
Am 6. August 1978 verstarb Papst Paul VI. (Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini). Der FC Liverpool gewann am 10. Mai 1978 in Wembley gegen Real Madrid (1:0) durch ein Tor von Kenny Dalglish den Europapokal der Landesmeister.
Auch im Jahr 2005 war das für „The Reds“ der Fall – Sie entschieden das epische Champions-League-Finale von Istanbul am 25. Mai 2005 (3:2 n. E. 3:3 / 0:3) gegen den AC Milan im Elfmeterkrimi für sich.
Papst Johannes Paul II., bürgerlich Karol Józef Wojtyla, war am 2. April 2005 im Alter von 84 Jahren in der Vatikanstadt verstorben. In seine Amtszeit fielen u. a. das Ende des Kalten Krieges und der deutschen Teilung.
Der 26 Jahre lang im Pontifikat wirkende Pole galt als großer Fußballfan, zelebrierte Messen im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro und – vor 120.000 Gläubigen – 1982 im Estadio Camp Nou in Barcelona. Wojtyla galt in seiner Jugend als talentierter Torhüter in seiner Heimatstadt Krakau und als Anhänger des FC Liverpool.
„1978 gilt als das Drei-Päpste-Jahr, als Paul VI. und auch sein nur 33 Tage amtierender Nachfolger Johannes Paul I., der letzte italienische Papst, starben“, schrieb der Scottish Daily Express, „auch wenn die Saison zum 1. Juli eines Kalenderjahres endet, so hat 1978 dennoch ein englisches Team in Europa einen Titel gewonnen.“
Richtig. Zudem triumphierte der englische Rekordmeister aus Liverpool im ersten und im letzten Jahr des Pontifikats von Johannes Paul II.
Dessen Nachfolger kam aus Deutschland, hieß mit bürgerlichem Namen Josef Alois Ratzinger und wurde als Benedikt XVI. zum dritten Papst aus dem Bundesland Bayern. „Wir sind Papst!“, war es die Schlagzeile in BILD genauso spektakulär wie seine Wahl am 19. April 2005.
Er verstarb am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren – lange nach seinem Amtsverzicht 2013 – in Vatikanstadt. Am Ende der Saison 2022/2023 wurde Manchester City durch ein 1:0 gegen Inter Mailand in Istanbul erstmals Champions-League-Sieger.
Das kann Zufall sein, muss aber nicht…