Juventus Turin gegen AC Milan – Der zeitlose Italo-Klassiker

Carsten Germann am Millerntor

Author: Carsten Germann
Published: 20.01.2025

Veröffentlicht in Match der Woche,

Drittes Spiel, erster Sieg im neuen Jahr für Italiens Rekordmeister Juventus Turin. 2:0 (0:0) hieß es am 18. Januar 2025 im Italien-Klassiker gegen den AC Mailand. Dieser zeitlose Hit stieg zum 180. Mal in der Serie A. Nach dem Heimerfolg bleibt Juventus weiter ungeschlagen in der Liga – und hat beim SSC Neapel gleich das nächste Spitzenspiel vor der Brust. Die beiden Schwergewichte des italienischen Fußballs lieferten eine Partie, die zeigte, warum Fußballreisen und Tickets Serie A so begehrt sind. 

Dem Spiel ging eine Transfer-Posse um Randal Kolo Muani voraus. Der Vize-Weltmeister von 2022 und ehemalige Profi von Eintracht Frankfurt war bei Juventus Turin eigentlich als Winter-Transfer von PSG fest eingeplant. Doch zur geplanten Leihe kam es einen Tag vor der Partie nicht, da Paris laut Frankreichs Fußball-Bibel L‘ Equipe „die neu reglementierte Zahl an Leihspielern bereits erreicht hat.“

Schade, Kolo Muani würde die Juventus-Offensive sicher verstärken. 
 
Denn von den hoch eingeschätzten Juve-Stürmern kommen weder der teuerste Winter-Zugang der Serie-A-Historie, Dusan Vlahovic, noch Timothy Weah auf eine zweistellige Zahl an Saison-Toren. 

Immerhin: Timothy Weah, der in den USA geborene Sohn von Fußball-Legende George Weah (spielte bei Milan und PSG), brachte Juventus Turin gegen den AC Mailand mit dem 2:0 (64.) endgültig auf Kurs. Es war sein fünfter Saisontreffer.

21 Spiele ungeschlagen 

Weah sorgte dafür, dass Juventus auch im 21. Saisonspiel ungeschlagen blieb. Aber: Die „Bianconeri“ holten dabei nur 8 Siege (bei 13 Remis!) und haben mit 37 Punkten auf Rang 5 quasi keine Titelchance mehr. Nach dem 21. Spieltag hat Tabellenführer SSC Neapel vor dem direkten Duell am 25. Januar 2025 im Stadio Diego Armando Maradona (Tickets) bereits 13 Zähler Vorsprung.

Noch mehr hinkt der AC Mailand auf Rang acht seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Nach dem Trainerwechsel von Paulo Fonseca zu Sergio Conceicao gelang zwar am 6. Januar 2025 in Saudi-Arabien mit dem Erfolg in der Supercoppa Italiana (3:2 nach 0:2 gegen Inter Mailand) der erste Titelgewinn in 2025, doch seit der Rückkehr aus der Wüste gewannen die „Rossoneri“ nur ein Spiel – 2:1 bei Como Calcio. 

Milan begann stark, brachte aber in der 27. Minute bei einer Doppelchance mit Rafael Leao und Theo Hernández den Ball nicht im Tor von Michele Di Grigorio unter. 

Juventus Milan

Juventus Turin feiert das 2:0 gegen den AC Milan vor den eigenen Fans. Foto: Imago / sportphoto24

Torschütze für Juventus gegen Milan: „Niemand kannte ihn“…

Den Bann für Juventus, das am 3. Januar 2025 in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad gegen Milan (1:2) das neue Fußballjahr eröffnet hatte, brach schließlich ein Juwel aus dem eigenen Nachwuchs: Samuel Mbangula. 

Der Linksaußen traf in der 59. Minute zum 1:0. „Niemand kannte ihn, jetzt trifft er und Motta weiß das zu schätzen“, jubelten die geschätzten Kollegen der Gazzetta dello Sport

Ein „Unbekannter“ erlöste also Juventus, das seine Bilanz gegen Milan in der Serie A ausbauen konnte. 

Von 180 Spielen in der italienischen Fußball-Eliteklasse gewannen die Turiner 69, bei 53 Erfolgen für den AC Mailand. 

In allen Wettbewerben spielten Juventus und Milan bereits zum 228. Mal gegeneinander, 2003 standen sie sich in Manchester im Champions-League-Finale gegenüber, welches die Mailänder im Elfmeterschießen für sich entschieden.

Milan-Manager: Ibrahimovic: Top-Transfer aus der Premier League?

Einer der vielen Italo-Fußballpromis, die im Juventus Stadium neben Ciro Ferrara (analysierte für die Kollegen von DAZN Italia) mit dabei waren, spielte für beide Clubs: Zlatan Ibrahimovic.

Der inzwischen als Milan-Manager agierende Schwede, der von 2005 bis 2006 bei Juventus ohne Titel blieb, sprach am Rande der Partie über einen hochkarätigen Neuzugang. Der englische Nationalspieler Kyle Walker von Manchester City soll zum ACM wechseln. 

Ibrahimovic dazu bei DAZN Italia: „Jeder weiß, dass Walker ein großartiger Spieler ist, er hat bei City Großes geleistet. Wenn jemand wie er auf dem Markt ist, gibt es ein großes Interesse. Das steht nicht im Widerspruch zu unserer Vision, denn er ist stark, er ist ein Anführer, er ist dominant in der Umkleidekabine. Jetzt prüfen wir, ob das möglich ist.“

Carsten Germann am Millerntor

Der Autor: Carsten Germann berichtet seit 2002 aus erster Hand über den englischen Fußball, u. a. für DIE WELT, BILD am SONNTAG und seit April 2021 auch als leitender Redakteur beim Portal Fussballdaten.de. Zudem gab er mit den Büchern Football’s home (2007) und Absolute Dynamite! (2010) zwei Sammelbände mit seinen Fußball-Reiseerlebnissen aus Großbritannien heraus. Für DIE FUSSBALLREISE schreibt er regelmäßig über den Insel-Kick.

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