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Autor: Carsten Germann
Veröffentlicht: 20.02.2024

Veröffentlicht in Fußball News & Infos

Begegnungen mit einem Weltmeister: Zum Tod von Andreas Brehme

Bei Fußballreisen Nationalmannschaft Deutschland konnte man ihn regelmäßig antreffen: Andreas Brehme. Der Weltmeister von 1990 und Vize-Europameister von 1992 war oft unter den Legenden, wenn die DFB-Auswahl spielte. In der Nacht zum 20. Februar 2024 starb Andy Brehme im Alter von nur 63 Jahren in München nach Herzstillstand. Die-Fussballreise.de-Redakteur Carsten Germann über einen außergewöhnlichen Fußballer. 

Die Nachricht vom Tod des Andreas Brehme versetzte Fußball-Deutschland am 20. Februar 2024 in tiefe Trauer. Mit Brehme verstarb der erste Spieler der Weltmeister-Mannschaft von 1990. Der Teamchef der „Helden von Rom“ war am 7. Januar 2024 für immer von uns gegangen: „Kaiser“ Franz Beckenbauer († 78). 

Brehmes unvergessenes Abschiedsspiel

Ich bin Andreas Brehme 1997 in Rodalben (Pfalz) erstmals und dann wieder bei meiner ersten Reporterstation 1998 in Kaiserslautern begegnet, habe einige Interviews mit ihm führen dürfen. 

Das Abschiedsspiel von Andy Brehme im Oktober 1998 im Fritz-Walter-Stadion war eine einzige Würdigung für diesen großartigen Fußballer mit den einfachen, klaren Analysen und den lockeren Sprüchen („Wenn der Mann in Schwarz nicht pfeift, kann auch der Schiedsrichter nichts mehr machen“). 

Giuseppe Bergomi, Christian Karembeu, Pierre Littbarski, Toni Polster, Toni Schumacher, Rudi Völler, Ivan Zamorano, sie alle konnte ich damals befragen. Seine Weggefährten schwärmten an diesem Abend von ihrer gemeinsamen Zeit mit Andreas Brehme bei Inter Mailand, in der deutschen Nationalmannschaft oder anderswo. 

Viele Fans posteten nach Bekanntwerden der Todesnachricht in den Social Media Portalen ihre Erinnerungen an Andreas Brehme, der in der Bundesliga für den 1. FC Saarbrücken, den 1. FC Kaiserslautern und den FC Bayern München sowie in Italien bei Inter Mailand und in Spanien für Real Saragossa spielte. 

Der unvergessene Elfmeter zum 1:0 im WM-Finale am 8. Juli 1990 gegen Argentinien war dabei immer wieder als Videoclip zu sehen. Flach links unten ins Eck, fertig. Keine Chance für Sergio Goycochea im Tor der „Albiceleste“. 

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8. Juli 1990: Rudi Völler und Andreas Brehme bejubeln das 1:0 per Elfmeter für Deutschland im WM-Finale gegen Argentinien. Andreas Brehme starb im Februar 2024 mit nur 63 Jahren. Foto: Imago / Ferdi Hartung

 

„Einfach den Ball nehmen und ihn aus elf Metern ins Tor schießen“

Der geschätzte Kollege Ralf Köttker schrieb am 20. Februar 2024 bei Facebook über Brehme: „Es gibt viele Leute, die wahnsinnig viel reden, analysieren, über Druck und das Leben fabulieren. Und es gibt Menschen, die sich in einem WM-Finale einfach den Ball nehmen und ihn aus elf Metern ins Tor schießen.“

Genau. Nicht lang schnacken! Andreas Brehme blieb immer der Hamburger Jung aus Barmbek-Uhlenhorst, dessen Talent dem HSV trotz Probetraining offenbar nicht ausreichte. 

Brehme spielte – wie auch andere Nationalspieler aus der Hansestadt, etwa Stefan Effenberg, Frank Neubarth oder Ivan Klasnic – nie für den Hamburger SV. Dieser Makel beschäftigte ihn. Dem Hamburger Abendblatt sagte Brehme 1985 mit Bezug auf den Verein: „Schließlich komme ich aus Hamburg, und es wäre das größte, wenn ich einmal in dieser Mannschaft spielen würde.“

Er gab nie den „Weltstar“

„Das Größte“ hatte Brehme woanders erreicht. Weltmeister 1990, UEFA-Cup-Sieger 1991 und Italienischer Meister 1989 mit Inter Mailand – nach neunjähriger Abstinenz. 

Grandioser Karriere-Schlusspunkt für ihn war die sensationelle Lautern-Meisterschaft von 1998 – als Aufsteiger. Am Ende der Saison 1997/98 durfte Andreas Brehme in seiner Heimatstadt Hamburg im Trikot des 1. FCK, für den er als Profi die meisten Liga-Spiele (274 in der 1. und 2. Bundesliga) machte, und im letzten Spiel im alten Volksparkstadion stolz die Meisterschale präsentieren. 

Auf dem Weg zu diesem Titel hat sich Brehme nie als „Weltstar“ gegeben. Er verstand es, sich in die 2. Reihe zurückzuziehen, gab eher den Mentor für junge Spieler wie Michael Ballack oder Marco Reich. Star-Allüren waren ihm fremd. 

Auf Wiedersehen, Andy Brehme. Sempre Roma.

Welche Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft gibt es bis zur EURO 2024?

Fix im Terminkalender der deutschen Mannschaft sind bis zur EURO 2024 die Partien bei Vize-Weltmeister Frankreich am 23. März 2024 in Lyon und gegen die Niederlande am 26. März 2024 in Frankfurt

Deutschland wird am 14. Juni 2024 in München das Eröffnungsspiel der EURO bestreiten. 

Wo spielt Deutschland im Falle des Weiterkommens? 

Je nach Ausgang der Gruppe, reist das DFB-Team ab dem 29. Juni – dann als Gruppensieger – zum Achtelfinale nach Dortmund. Als Zweiter in Gruppe A ginge es gegen den Zweiten der Gruppe B nach Berlin. Beendet Deutschland als einer der besten Dritten der Gruppen A, D, E oder F die Vorrunde, spielt man im Achtelfinale gegen den Sieger der Gruppe B – und zwar in Köln. 


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