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Autor: Carsten Germann
Veröffentlicht: 03.04.2024

Veröffentlicht in Fußball News & Infos

Westfalenstadion Dortmund: Ein Fußballtempel wird 50

Das Westfalenstadion in Dortmund – Sehnsuchtsort von Millionen von Fußballfans, mehrfach von britischen Medien als „schönstes Stadion der Welt“ ausgezeichnet – feierte am 2. April 2024 sein 50-jähriges Jubiläum. Zur WM 1974 in der BR Deutschland gebaut, wurde das Westfalenstadion nicht nur zum größten deutschen Fußballstadion, sondern auch zu einem der begehrtesten Ziele für Fußballreisen Bundesliga und zur EURO 2024

81.365 Zuschauer passen rein – und die waren erstmals am 30. Januar 2004 mit von der Partie, als Borussia Dortmund in einem der denkwürdigsten Revier-Derbys gegen den FC Schalke 04 erst zwei Elfmeter verschoss und dann in der 90. Minute das 0:1 von S04-Torjäger-Idol Ebbe Sand hinnehmen musste.

Ich habe seit meinem ersten Besuch in Dortmund 1992 gegen Celtic Glasgow (1:0 / UEFA-Cup) viele tolle Momente im Westfalenstadion erlebt. Es wäre eigentlich unfair, einen heraus zu picken, doch am 12. Mai 2007, beim 2:0 im „Jahrhundert-Derby“ gegen Schalke, als der BVB die Meisterschaft des Revier-Rivalen im eigenen Stadion verhinderte und den VfB Stuttgart (3:2 in Bochum) an die Spitze hievte, vibrierte das Stadion.

 

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So sieht der Fußballtempel heute aus: Das Westfalenstadion in Dortmund aus der Vogelperspektive. Foto: Shutterstock.

Fussballreise-Tipp: Rund um den Fußballtempel, u. a. im In-Biergarten „Strobel’s“ feierten die Fans wie nach einem Meistertitel. Das „Bier zum Spiel“ lässt sich auch an den Westfalenhallen nehmen, eine Spezialität bei den BVB-Heimspielen, wo pro Partie 17.000 Bratwürste und 47.000 Liter Bier über die Theken gehen, ist westfälischer Grillschinken mit Krautsalat und Brötchen, der u. a. hinter der Südtribüne angeboten wird.

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14. Juni 2006: Das 1:0 gegen Polen durch Oliver Neuville, der im Bild mit Michael Ballack und Miroslav Klose jubelt, brachte das ,,Sommermärchen" bei der Heim-WM ins Rollen. Foto: Imago

Legendäres WM-Spiel

En Gänsehaut-Moment ohne direkte Beteiligung des BVB war „Und jetzt… ist es da!“ (ARD-Reporter Steffen Simon), beim 1:0-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen durch Oliver Neuville bei der Heim-WM 2006. Der späte Treffer elektrisierte das ganze Land – und brachte Deutschland vorzeitig ins WM-Achtelfinale.

Für Norbert „Nobby“ Dickel (62) ist das Westfalenstadion in 32 Jahren als Stadion-Sprecher und Identifikationsfigur für die Fans zu einer Art zweitem Wohnzimmer geworden. Dickel liest die Aufstellung von Borussia Dortmund vor dem Spiel nicht vor, er zelebriert sie vor der Südtribüne, der größten Stehtribüne in Europa. Das sollte man als Fußball-Fan mindestens ein Mal miterlebt haben.

Vier Mal Deutscher Meister im eigenen Stadion

Für Dickel war das 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg am 30. April 2011, als der BVB sich nach neun Jahren die Meisterschale zurückholte und von einem 0:2 von Bayer Leverkusen beim 1. FC Köln profitierte, der Moment im Fußballtempel schlechthin. „Es war klar, wenn wir gewinnen und Bayer verliert, sind wir Meister!“, erzählte Dickel der BILD am SONNTAG (Ostern 2024), „als Köln das erste Tor geschossen hat, hab ich das natürlich durchgesagt. Was dann passierte, war unbeschreiblich: Das ganze Stadion ist ausgerastet.“

Der BVB feierte vier seiner fünf deutschen Meisterschaften in der Bundesliga-Ära (1995, 2002, 2011, 2012) vor heimischer Kulisse.

14:1 und 11:1

Hier landete Dortmund auch den höchsten Pflichtspiel-Sieg seiner Vereinsgeschichte: 14:1 gegen BSV 07 Schwenningen am 5. August 1978 im DFB-Pokal.


Auch in der Bundesliga spielte Schwarz-Gelb den Rekord-Erfolg hier heraus: 11:1 gegen Arminia Bielefeld – mit zehn Toren in der zweiten Halbzeit. Nie gewann die Borussia in der deutschen Eliteliga höher.

Baubeginn für das neue Stadion, das im Schatten von Borussia Dortmunds traditionsreicher Heimstätte, der „Kampfbahn Rote Erde“ entstand, war 1971.

Am 2. April 1974 wurde das Stadion eingeweiht, seit dem 1. Dezember 2005 trägt es den Sponsoren-Namen Signal Iduna Park, der natürlich bei großen UEFA- oder FIFA-Turnieren wie der EURO 2024 und der WM 2006 nicht geführt wird.

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Westfalenstadion 1974: Johan Cruyff (vorn) führte die Niederlande im WM-Spiel gegen Bulgarien in die neue Arena. Foto: Imago.

Bei der Weltmeisterschafts-Endrunde 1974 in der BR Deutschland war das damals 53.600 Zuschauern Platz bietende Westfalenstadion die einzige Arena ohne Leichtathletik-Laufbahn. Die drei Spiele der Niederlande gegen Schweden (0:0), Bulgarien (4:1) und Brasilien (2:0 / Zweite Finalrunde) lockten stets 53.000 Fans in Oranje an.

Das sind die EM-Spiele 2024 in Dortmund

Nach dem 50. Geburtstag wird es zur EURO 2024 insgesamt sechs Spiele in Dortmund geben. Davon finden 4 in der Gruppenphase statt.

Den Anfang macht die Partie Italien gegen Albanien am 15. Juni 2024.

Georgien wird am 18. Juni 2024 gegen die Türkei sein EM-Debüt in Dortmund feiern.

Die türkische Nationalmannschaft hat am 22. Juni 2024 auch ihr zweites Gruppenspiel, gegen Portugal und Fußballstar Cristiano Ronaldo, in der Heimstatt des BVB.

Vize-Weltmeister Frankreich gibt sich am 25. Juni 2024 im letzten Vorrundenspiel gegen Polen und Robert Lewandowski die Ehre.

Und Deutschland? Gelingt der deutschen Mannschaft – wie nach den jüngsten Länderspiel-Ergebnissen erwartet – der Sprung auf Platz eins in Gruppe A, so geht es für die DFB-Elf in Dortmund weiter – und zwar am 29. Juni 2024 gegen den Zweiten der Gruppe C, in die England, Dänemark, Serbien und Slowenien gelost wurden.

Das zweite Halbfinale wird am 10. Juli in Dortmund ausgetragen.


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