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Autor: Carsten Germann
Veröffentlicht: 19.04.2024

Veröffentlicht in Fußball News & Infos

FA Cup Halbfinale: Wer fährt nach Wembley? – „Aus“ für die Replays

Fußballreisen England lassen sich künftiger leichter planen. Im ältesten Pokal-Wettbewerb der Welt, seit 1871/72 ausgetragen, wird es ab der kommenden Saison keine Wiederholungsspiele mehr geben. Das hat der englische Fußball-Verband (FA) am 18. April 2024 und rund um die Viertelfinals in den Europapokal-Wettbewerben (die-fussballreise.de berichtete) bekannt gegeben.


Anders als noch in dieser Saison gehen FA Cup-Spiele, die nach 90 Minuten nicht entschieden sind, künftig direkt in die Verlängerung und, so nach 120 Minuten immer noch keine Entscheidung gefallen ist, ins Elfmeterschießen – und das ab der ersten Runde.

Dieser Modus war bislang erst ab dem Achtelfinale wirksam, vor allem unterklassige Clubs profitierten finanziell von den „Replays“, während die Großen aus der Premier League zusätzliche Spiele einplanen mussten. Der Spielplan der englischen Eliteliga wurde damit meist verzerrt. Für Sie bedeutet das: Höhere Planungssicherheit bei Fußballreisen Premier League!

Und: Alle FA-Cup-Runden steigen in Zukunft an Wochenenden und ab der vierten Runde nicht mehr parallel zum Premier-League-Betrieb. Jene vierte Runde wird dabei sogar von Freitag bis Mittwoch ausgespielt.

Wembley-Finale künftig früher

Die Änderungen betreffen auch das Finale in Wembley. Dieses fand bislang traditionell am Wochenende nach dem Premier-League-Saisonfinale statt und wird künftig am Samstag des vorletzten Premier-League-Wochenendes (37. Spieltag) steigen. Freitags und sonntags wird es daher keine Liga-Spiele mehr geben.

Für die Premier League gibt es seit April 2024 aber noch eine weitere, entscheidende Änderung: Die Saison 2024/2025 startet nicht mehr Anfang, sondern Mitte August und die einwöchige Spielpause zum Jahreswechsel wird es nicht mehr geben.

„Durch diese längere Sommerpause können alle Premier-League-Klubs besser gewährleisten, dass die Spieler im Sommer eine dreiwöchige Pause am Stück bekommen“, hieß es in einer Mitteilung der Premier League, „damit wird den Empfehlungen der medizinischen und technischen Abteilungen Rechnung getragen, die eine längere, vollständige Ruhephase im Sommer einer kurzen Pause im Winter vorziehen.“

So weit, so gut. Oder?

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Replays wie im Bild mit Aston Villa und dem FC Chelsea (1:3) im Februar 2024, wird es im FA Cup bald nicht mehr geben. Foto: Imago

Die „Replays“ boten Stoff für Legenden

Die Magie der „Replays“, wie die Wiederholungsspiele im FA Cup genannt werden, wird dann im Treibhaus der Fußball-Traditionen nur noch Nostalgie sein.

So erzwang der Non-League-Club Hereford United im Februar 1972 ein Wiederholungsspiel gegen Newcastle United – und warf die „Magpies“ mit 2:1 raus.

Am 4. Februar 2004 waren viele Fans von Manchester City schon gegangen, als ihr Team im Replay der 4. Runde bei Tottenham Hotspur an der White Hart Lane mit 0:3 zurücklag und nach dem Platzverweis von Skandal-Profi Joey Barton in Unterzahl spielen musste.

Tore von Sylvain Distin, Paul Bosvelt und Shaun Wright-Phillips brachten die „Cityzens“ aber zurück und Sekunden vor dem Ende gelang John Macken per Kopf das 3:4.

Giggs auf Slalom-Kurs

Und dann natürlich der 14. April 1999: Halbfinal-Replay mit dem FC Arsenal und Manchester United (1:2) im Villa Park von Birmingham. Entschieden durch einen unvergessenen Solo-Lauf von Ryan Giggs über mehr als 40 Meter zum 2:1. Ich habe dieses Spiel, ein Highlight in Manchesters Triple-Saison 1998/99 später in meinem zweiten Reportagen-Band zum britischen Fußball, Absolute Dynamite! (2010 / Verlag: DIE WERKSTATT), aufgenommen.

Das war vor 25 Jahren im Halbfinale. Doch wer schafft es dieses Mal nach Wembley? Das Finale wird am 25. Mai 2024 im englischen Fußball-Tempel gespielt, am 1. Juni folgt zudem das Champions-League-Finale.

Am 20. April treffen mit Manchester City und dem FC Chelsea zwei Schwergewichte aus der Premier League aufeinander, die den FA Cup zusammen schon 15-mal gewinnen konnten.

Der letzte Underdog heißt Coventry City

Manchester United und der einzige Außenseiter unter den letzten Vier, Coventry City, treffen sich am 21. April 2024 in Wembley.

Seit 37 Jahren und seit dem 3:2-Finalerfolg nach Verlängerung gegen Tottenham Hotspur wartet Coventry auf einen Titelgewinn.

2017 hatten die „Sky Blues“ sogar in der viertklassigen Football League Two gespielt. 2018 und 2020 kämpften sie sich mit zwei Aufstiegen wieder in die Championship, wo sie aktuell auf Rang 8 stehen. 2023 verpassten sie gegen Luton Town im Elfmeterkrimi das Premier-League-Comeback.

Gelingt ihnen mit dem ehemaligen Manchester-United-Spieler Mark Robins, der 1990 mit einem Treffer in der 3. Runde gegen Tottenham mutmaßlich den Job eines gewissen Sir Alexander Chapman Ferguson (82 / damals noch ohne Sir) rettete, der Coup gegen die „Red Devils“, wäre das eine neue, wunderbare FA-Cup-Geschichte. Ob mit oder ohne Replay…


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