Viertelfinal-Rückspiele in der Champions League und egal, wie das Spiel FC Bayern gegen den FC Arsenal (Hinspiel: 2:2) ausgeht, in London darf trotzdem geträumt werden. Wir nehmen Sie mit auf eine Fußballreise durch Nord-London, mit der neuen Arsenal-Tribünen-Hymne „The Angel“ (North London forever) vom Sänger und Songwriter Louis Dunford. Der Titel erschien 2022.

„Es ist keine Hymne für den FC Arsenal, es ist eine Hymne für London“, stellt das Portal shewore.com klar.

Aber: Die Bilder aus dem Emirates Stadium vor dem Derby gegen Tottenham im September 2023 sagen etwas anderes aus. Gänsehaut-Stimmung pur.

„North London forever
Whatever the weather, these streets are our own
And my heart will leave you, never
My blood will forever, run through the stone.“

Arsenal-Fans vor dem Wangemälde von Mikel Arteta und Bukayo Saka an der Hornsey Road am Emirates Stadium. Foto: Imago

Eine Liebeserklärung an die Heimat von Arsenal

Dunford besingt den Londoner Norden und die Menschen dort – von Islington bis Kings Cross. Highbury Fields, Angel Station, Arthur’s Café (welches schon in Hackney liegt) und Pubs wie The Hemingford Arms nahe der Caledonian Road. Von „The Cally“, wie die Straße im Londoner Slang genannt wird, ist es gut ein Kilometer Fußmarsch zum Stadion, fünf Minuten weiter erreicht man das alte Stadion des 13-fachen englischen Meisters, das 2006 aufgegeben wurde.

All das gehört irgendwie zu einer Fußballreise FC Arsenal dazu.

Heraus kam die schönste Liebeserklärung an die Heimat des FC Arsenal seit Nick Hornbys Bestseller Fever Pitch von 1992, dem Geburtsjahr von Louis Dunford übrigens. Ein Highlight in Hornbys Buch – 1997 auch annehmbar verfilmt mit Colin Firth in der Hauptrolle – ist die Last-Minute-Meisterschaft der „Gunners“ in Anfield beim FC Liverpool 1989.

Seit 2004 wartet man bei Arsenal auf den Gewinn des englischen Meistertitels. Damals gewann man ausgerechnet beim Stadt- und Erzrivalen Tottenham Hotspur (2:2) die Premier League. North London forever…

Fußballreisen FC Arsenal: Wandgemälde des Trainers als beliebtes Motiv

Nun hat Arsenal sechs Spieltage vor Schluss als Tabellenzweiter zwei Punkte Rückstand auf Serien-Meister Manchester City – bei allerdings besserer Tordifferenz.

Will sagen: Mit Trainer Mikel Arteta, dessen Konterfei als Wandgemälde an der direkt an das Emirates Stadium angrenzenden Hornsey Road zu bestaunen ist, könnte sich das Blatt noch wenden.
Arsenal hat die stärkste Abwehr der Premier League, ließ erst 26 Gegentore zu (M. City: 32, Liverpool: 31).

Für das neue Hoch im Londoner Norden steht auch der Rekord-Einkauf des Clubs, Declan Rice, den man für 117 Mio. Euro vom Erzrivalen West Ham United holte. „Declan ist ein Spieler, der einen enormen Einfluss in unserer Mannschaft hat“, sagte Arteta im Kicker-Sportmagazin (Ausgabe vom 8. April 2024) über ihn, „und er kann immer noch besser werden, denn seine Qualitäten sind noch entwicklungsfähig.“

Rice gehört mit 6 Treffern zu den fünf besten Arsenal-Torschützen. Für 75 Millionen Euro vom Stadtrivalen FC Chelsea geholt, um den Premier-League-Gipfel zu stürmen: Kai Havertz. Der deutsche Nationalspieler ist nach Bukayo Saka (14 Tore in 30 PL-Spielen) der treffsicherste Schütze bei den „Gunners“, er netzte 9-mal ein.

Tickets Arsenal: Gegen wen spielen die Londoner noch zu Hause?

Tickets FC Arsenal sind traditionell schwer zu erhalten. Für die restlichen Spiele dürfte das nicht anders sein.

Der Nachteil: Arsenal hat bei sechs noch ausstehenden Partien nur noch zwei Mal Heimrecht – und zwar am 36. Spieltag (4. Mai 2024) gegen den AFC Bournemouth und zum Saisonfinale (38. Spieltag) am 19. Mai 2024 gegen den FC Everton.

Die hohen Auswärtshürden – bei den Wolverhampton Wanderers (20. April 2024), bei Tottenham Hotspur (28. April) und Manchester United (12. Mai) könnten sich für Artetas Mannschaft als großer Nachteil erweisen.

Aber: Artetas Arsenal ist gereift – und eine Wette auf die Premier-League-Meisterschaft ist in dieser Phase der Saison sicher ein guter Zock.

Wird es – wie 2023 – nichts mit dem Premier-League-Titel, dann bleibt immer noch die Melancholie von North London forever.