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Autor: Carsten Germann
Veröffentlicht: 18.03.2024

Veröffentlicht in Premier League Offside

Arsenal, Liverpool, Manchester City: Wer schreibt die Meister-Story?

Wer holt den Titel in der Premier League? In Ausgabe 65 der Premier League Offside schauen wir auf die drei Clubs, die in England noch die Meisterschaft gewinnen können: Titelverteidiger Manchester City, Bayern Münchens Champions-League-Gegner FC Arsenal und der 19-fache Meister FC Liverpool.

„Arsenal ist nicht nur Kai Havertz“, warnte Weltmeister Lothar Herbert Matthäus (62) in BILD am SONNTAG (Ausgabe von 17. März 2024) vor dem Bayern-Gegner aus London, „es ist eine feine, technisch gute und schnelle Mannschaft. Unter Trainer Mikel Arteta ist sie jetzt so zusammengewachsen, dass sie jetzt trotz starker Konkurrenz in England an der Spitze steht und Titelchancen hat.“

Und die gern mal unterschätzt wird…

In England glauben einige Experten an das Ende der Arsenal-Titeldurststrecke in der Premier League. Zuletzt waren die Londoner vor 20 Jahren englischer Meister, damals noch mit Thierry Henry und „Mad Jens“ Lehmann. Sie machten den Titelgewinn ausgerechnet im Stadion des Erzrivalen Tottenham Hotspur (2:2) an der White Hart Lane klar und Lehmann schloss sich, statt zu feiern, in der Kabine ein…
„Meisterfeier mit Misstönen“, so damals meine Meister-Story für DIE WELT.

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Wer wird englischer Meister: Liverpool mit Abwehrchef Virgil van Dijk (vorn) oder die offensivstarken ,,Gunners" vom FC Arsenal, die im Bild das 3:1 im direkten Duell gegen die ,,Reds" feiern? Foto: Imago

Aber wer schreibt 2024 die Meister-Geschichte?

Der legendäre Arsenal-Stürmer Ian Wright, Meister 1998 mit den Nord-Londonern, sieht seinen Ex-Klub „nicht vor einem Einbruch wie im letzten Jahr“.

Englands Fußball-Idol Gary Lineker setzt ebenfalls auf die Londoner, wenn auch, wie er sagte, „nicht mit allergrößter Zuversicht.“ Das muss aber wie immer nichts heißen…

Was spricht für Arsenal?

„Die Kanoniere“ sind die Ausgeschlafenen im Titelrennen. Sie erzielen die meisten Treffer in der Anfangsphase ihrer Spiele. Zehn Toren gelangen Havertz und Co. in der ersten Viertelstunde, hier liegen die Londoner klar vor den Titel-Konkurrenten aus Manchester (sechs Treffer in den ersten 15 Minuten) und Liverpool (zwei).

Der deutsche Nationalspieler Kai Havertz, im Sommer vom Stadt- und Erzrivalen FC Chelsea zu Arsenal gewechselt, steuerte in 27 Premier-League-Spielen acht Tore zum Erfolg der „Gunners“ bei.

Last-Minute-Liverpool

Der FC Liverpool ist das Team der späten Tore. Das 1:0 von Darwin Nunez in der 9. Minute der Nachspielzeit bei Nottingham Forest am 2. März 2024 war das 44. Tor für den Liverpool Football Club ab der 90. Minute in seiner Premier-League-Historie, Liga-Rekord. 22 dieser Treffer fielen in Anfield.
38-mal netzten Nunez und Co. im ausgebauten Stadion von Anfield in dieser Saison ein, damit ist Liverpool zu Hause das offensivstärkste Team.

„Spirit, Anfield und die Leidenschaft sind die größten Trümpfe“, analysierte England-Legende Keir Radnedge am 14. März 2024 im Kicker-Sportmagazin, „egal wie groß die Verletzungssorgen sind.“
Jürgen Norbert Klopp, der deutsche Trainer des FC Liverpool, musste in dieser Saison mitunter eine ganze Elf ersetzen und gewann „with Kids“ in Wembley gegen den FC Chelsea (1:0 n. V. / die-fussballreise.de berichtete) den EFL-Cup.

Was macht die „Gewinn-Maschine“ Manchester City zum Favoriten?

Manchester City ist weder in der Hin- noch in der Rückrundentabelle Erster, doch die Stärken der „Cityzens“ liegen in ihrem überragenden Passspiel, in der hohen individuellen Qualität mit einem Kaderwert von 1,5 Milliarden Euro und in Tor-Maschine Erling Braut Haaland (18 Tore in 23 Einsätzen).
„Du hast es mit einer Maschine zu tun, die gebaut wurde, um zu gewinnen“, sagte Liverpools Trent Alexander-Arnold nach dem 1:1 im Liga-Hit in Anfield über den Gegner aus Manchester.
Stimmt. In 27 von 28 PL-Spielen hatte Manchester City mehr Ballbesitz als der Gegner, nur beim 1:1 in Liverpool eben nicht.

Liverpool-Idol Jamie „Carra“ Carragher, inzwischen ebenfalls als TV-Experte tätig, glaubt: „Die nächsten vier, fünf Spiele werden für Manchester City hart, aber wenn sie in den nächsten Wochen keine Punkte liegen lassen, denke ich, dass sie schwer zu stoppen sind.“

Fußballreisen Manchester City: Spitzenduell gegen Arsenal

Blicken wir auf das Restprogramm der „Sky Blues“: City empfängt am Ostersonntag den FC Arsenal im direkten Duell. Im letzten Jahr nutzte das Star-Ensemble von Erfolgstrainer und Restaurantbesitzer Pep Guardiola (53) diese Partie, um die Wende im Titelrennen einzuleiten – und schlug die „Gunners“ im Etihad Stadium am 26. April 2023 mit 4:1.

Ebenfalls zu Hause trifft City auf das ambitionierte Aston Villa, das sich erstmals in der Premier-League-Ära für die „Königsklasse“ qualifizieren kann.

Eine hohe Auswärtshürde ist Tottenham Hotspur am 20. April 2024, im Saisonfinale empfängt Manchester City das Team von West Ham United – Heimvorteil.

Anders als City hat der FC Liverpool kein direktes Titelduell mehr vor Augen. „The Reds“, die mit der besten Tordifferenz in den Schluss-Spurt gehen, müssen am 32. Spieltag aber noch zum Erzrivalen Manchester United, wo sie am 17. März 2024 in einem wahren Drama (3:4 nach Verlängerung) im FA Cup-Viertelfinale die Chance auf 4 Titel in dieser Saison liegen ließen.

Auch West Ham United (27. April) und Aston Villa (11. Mai) sind für Liverpool mehr als anspruchsvolle Auswärtsaufgaben. Für die Merseysiders wird alles von der personellen Situation und der Anzahl der zurückkehrenden Leistungsträger abhängen.

Am 19. Mai 2024 wird Wolverhampton der letzte Premier-League-Gegner unter der Regie von Jürgen Klopp sein.

Arsenal hat in den letzten drei Auswärtsspielen beim Stadtrivalen West Ham, beim FC Burnley und bei Sheffield United 17 Treffer erzielt. Gerade in den gegnerischen Stadien in Brighton, Wolverhampton, Tottenham und bei Manchester United könnte die Arteta-Elf trotz dieses unglaublichen Laufs noch straucheln.

Eine Premier-League-Saison ist ein Marathon – und dir kann auch in den letzten zwei Spielen noch alles zwischen den Fingern zerrinnen. Verdient hätte es jede dieser drei großartigen Mannschaften.

Diese Konstellation macht Fußballreisen Premier League so spannend und sicher unvergesslich – und der Meister wird auch die beste Titel-Story liefern.


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