Unser Match der Woche – das hat sich gelohnt! Bayer Leverkusen ist seit dem 14. April 2024 der 13. Club, der seit 1963 in der Bundesliga-Ära Deutscher Meister wurde. 5:0 (1:0) gegen Werder Bremen, das „Meisterspiel“ wurde zu einem einzigen Rausch in Rot und Schwarz.

Haben Sie das Kribbeln gespürt, das bis unter die Dächer der BayArena zu spüren war? Die Gänsehaut-Stimmung, als der Bayer-Mannschaftsbus über die „Xabi-Alonso-Alee“, die Zufahrtsstraße zum Stadion, passierte und die Fans in freudiger Erwartung waren?

Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn sangen sich die Bayer-Anhänger auf der Nordkurve nach der Melodie „Looking for Freedom“ von David Hasselhoff auf die alles entscheidenden 90 Minuten ein.
Was sollte da noch schief gehen?

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von DIE FUSSBALLREISE (@diefussballreise)

Moment! Sagten wir: „Was sollte da noch schief gehen?“ Bei zwei der letzten drei Bayer-Vizemeisterschaften, 2000 und 2002, ging eine Menge schief. Vor 24 Jahren verpasste Leverkusen die sicher geglaubte Meisterschaft durch ein 0:2 bei der SpVgg Unterhaching, während Konkurrent Bayern München ein paar Kilometer weiter 3:1 gegen Bremen gewann – und durch die bessere Tordifferenz noch vorbeizog.

Platzsturm: Nach dem 5:0 von Bayer Leverkusen und Weltmeister Exequiel Palacios (m.) gegen Werder Bremen brachen am 14. April 2024 in der BayArena alle Dämme. Foto: Imago.

Elfmeter gegen Bremen? Da war doch was…

Ich habe dieses Titel-Drama damals von der Pressetribüne in meinem letzten Fall in Kaiserslautern aus verfolgt und ich sage Ihnen ganz ehrlich: Nie hätte ich gedacht, dass mich das so dermaßen mitnimmt!
2002 war es nicht anders. Fünf Punkte Vorsprung reichten der Mannschaft von Trainer-Legende Klaus Toppmöller („Bye, bye, Bayern“) drei Spiele vor Schluss nicht, um den Verfolger BVB abzuschütteln. Werder Bremen verhinderte mit einem 2:1-Sieg die mögliche Meisterfeier in der BayArena, Werder-Torhüter Frank „Fäustel“ Rost hielt einen Elfmeter von Bayer-Keeper Hans-Jörg Butt.

Dieses Szenario gab es dieses Mal nicht! Und um 17.54 Uhr am 14. April 2024 war Bayer Leverkusen mit dem Elfmeter-Treffer von Victor Boniface endgültig auf Titel-Kurs.

Vor dem Spieltag lagen die Leverkusener 16 Punkte vor dem Serienmeister FC Bayern München – und sie gaben sich keine Blöße mehr.

Das Selbstvertrauen eines Meisters

Das 2:0 (60.) von Granit Xhaka und das 3:0 von Florian Wirtz (68.) – das waren Raketen, die du nur mit dem Selbstvertrauen eines souveränen Tabellenführers aufs gegnerische Tor jagen kannst.

Entscheidend war laut Mittelfeldspieler Jonas Hofmann das Schlüsselspiel vor gut 8 Wochen gegen Bayern München (3:0). Hofmann sagte anschließend bei DAZN: „Nach dem Sieg zuhause gegen München, wo viele damit gerechnet haben, dass die Bayern da sind, wenn es darauf ankommt – und wir sie geschlagen haben, da hat es einen Ruck durch die Mannschaft gegeben. Hätten wir verloren, wären wir hinter den Bayern gewesen.“

Waren sie aber nicht! Schon eine Woche später – Leverkusen gewann 2:1 in Heidenheim – waren es bereits 8 Punkte Vorsprung, da Bayern beim VfL Bochum (2:3) verlor. Nach der Länderspielpause im März 2024 zog Bayer den Bayern endgültig davon – 2:1 gegen 1899 Hoffenheim durch zwei Last-Minute-Tore, während die Münchner erstmals seit 2014 wieder gegen den BVB (0:2) verloren.

Der drittschnellste Meister

Jetzt war die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso 13 Punkte vor und sie profitierte am 28. Spieltag vom nächsten Ausrutscher der Bayern – 2:3 nach 2:0-Pausenführung beim Liga-Neuling 1. FC Heidenheim. Leverkusen reichte ein 1:0-Arbeitssieg bei Union Berlin, um die Konstellation, die nun der 29. Spieltag bot, zu erreichen.

Die Mannschaft der Bayer Fußball GmbH wurde zum drittschnellsten Meister der Bundesliga-Geschichte.
Sie blieb bisher in 43 Spielen Wettbewerb übergreifend ohne Niederlage.

Meister Bayer 04: Wo wird eigentlich gefeiert?

Fußballreisen Bayer Leverkusen führen also zum Deutschen Meister 2024, zu dem Club, der sein eigenes Image als „Vizekusen“, nach den Vizemeisterschaften 1997, 2000, 2002 und 2011, besiegte – und der noch zwei Heimspiele hat.

Gegen den VfB Stuttgart (27. April 2024) und gegen den FC Augsburg (18. Mai 2024) wird die Bayer-Meisterparty weitergehen.

Aller Wahrscheinlichkeit wird Leverkusen, das anders als Bayern München nicht über einen „Meister-Balkon“ am Rathaus verfügt, die historische Feier nach dem Pokalfinale am 25. Mai 2024 gegen den 1. FC Kaiserslautern in Berlin dann in der BayArena starten. So sickerte es jedenfalls nach dem turbulenten 5:0 gegen Werder Bremen durch, dem Bundesliga-Spiel mit dem größten aller möglichen Happy-Ends, das je in Leverkusen stattfand. Wir bleiben für Sie am Ball.