Premier League Offside

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Autor: Carsten Germann
Veröffentlicht: 25.07.2023

Veröffentlicht in Premier League Offside

Newcastle United: Viel Geld – und doch nur zweite Wahl für Stars?

Newcastle United, der Club mit dem super zentral gelegenen St. James‘ Park, spielt ab September erstmals seit 2003 wieder in der Champions League. Aber eine Spieler-Wanderung in den nördlichsten Premier-League-Standort hat noch nicht eingesetzt. Obwohl die „Magpies“ dank des Einstiegs eines Staatsfonds aus Saudi-Arabien (siehe Premier League Offside, Folge 36) mit schier unbegrenzten finanziellen Mitteln operieren könnten.

Es ehrt Newcastles Trainer Eddie Howe, wenn er sagt, dass „der Premier-League-Titel nicht einfach erkauft“ werden könne. Ein Seitenhieb an den aus den Vereinigten Arabischen Emiraten finanzierten Serien-Meister Manchester City. Fünf der letzten 6 Premier-League-Meisterschaften gingen an die „Citizens“.

„Geduld und Aufbauarbeit“, so Howe, seien wichtig. Geduld brauchst du als Newcastle-Fan aber auch.

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Sandro Tonali jubelt jetzt für Newcastle United. Foto: Imago

Fast 100 Jahre wartet Newcastle United auf den Meistertitel…

Der letzte Meistertitel liegt fast 100 Jahre zurück – 1927 jubelten die Nordengländer das letzte Mal in der ersten englischen Liga. Fast 70 Jahre sind es seit dem FA Cup-Sieg von 1955. Deswegen sitzen wir auch schon ein paar Jährchen in diesem Büro…

Seit 2007 folgten in der Ära des bei den Fans unbeliebten Eigentümers Mike Ashley zwei Abstiege in die Championship, zuletzt 2016.

Und das trotz der Star-Einkäufe von Georginio „Gini“ Wijnaldum von der PSV Eindhoven, der die Fans aus den Niederlanden zu Tausenden nach Newcastle lockte, Aleksandar Mitrovic von RSC Anderlecht oder Florian Thauvin (Olympique Marseille), für die United mehr als 46 Mio. Euro zahlte.

Michael Owen konnte Newcastle nicht neu beleben

Bemerkenswert: Neun der 10 Top-Einkäufe bei Newcastle United wurden nicht vor 2019 (Joelinton) getätigt. Einzige Ausnahme war – Stand: Juli 2023 – der legendäre englische Ex-Nationalspieler Michael Owen, der 2005 für 25 Mio. Euro von Real Madrid an die Tyneside kam, wie ein Heilsbringer empfangen wurde (Ich habe den Owen-Transfer damals redaktionell begleiten dürfen) – und mit dem Club am Ende absteigen musste.

Die drei Rekord-Einkäufe fallen schon in die Ära des saudi-arabischen Public Investment Fonds (PIF), RB Sports & Media und PCP Capital Partners im Oktober 2021. Ungeachtet aller Vorwürfe des „Sportswashing“ kaufte Newcastle United in großem Stil ein.

Die Dienste des englischen U21-Europameisters Anthony Gordon vom FC Everton sicherte man sich bereits Ende Januar 2023 für 45,6 Mio. Euro. Alexander Isak, schwedischer Stürmer, bei Borussia Dortmund durchgefallen und nach einem Intermezzo bei Willem II in den Niederlanden via Real Sociedad nach Newcastle gekommen, stellte alle bisherigen Transferrekorde des Clubs in den Schatten: 70 Mio. Euro.

Nur ein Top-Transfer

Nicht ganz so teuer war der bislang einzige Top-Transfer dieses Sommers, der italienische Mittelfeldspieler Sandro Tonali vom AC Milan. 64 Mio. Euro bezahlte Newcastle United für ihn.

Das war es aber schon mit den großen Namen. Dominik Szoboszlai, den es für 70 Mio. Euro von RB Leipzig zum FC Liverpool zog, war vom „neuen“ Newcastle offenbar ebenso wenig angetan wie James Maddison von Premier-League-Absteiger Leicester City. Er zog ein Engagement bei Tottenham Hotspur vor. Wobei er übrigens auf die Möglichkeit verzichtete, 2023/2024 mit den „Magpies“ in der Champions League zu spielen.

Die lange Zeit vom Pech begünstigten Newcastle-Fans wollten mit Blick auf einen anderen Kandidaten „am liebsten ein Denkmal für Dan Ashworth errichten.“ Der Sportdirektor warb Ende Juni 2023 für einen Transfer des nach Kreuzbandriss im April 2022 ein Jahr zum Zuschauen verdammten Rechtsverteidigers Tino Livramento von Absteiger FC Southampton. „Das wäre ein extrem guter Deal für uns“, hieß es im Fanforum von Talksport.com.

Noch wartet das „neue“ Newcastle auf die ganz große Galionsfigur der neuen Ära. Wer könnte diese Rolle – wie Erling Braut Haaland beim großen Rivalen Manchester City oder Mo Salah beim FC Liverpool – bei den „Toons“ übernehmen?
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in Spieler, der immer wieder genannt wird, schrieb in Italien schon binnen eines Jahres Geschichte schrieb, ist Khvicha Kvaratskhelia vom Serie-A-Meister SSC Neapel. Der Georgier steuerte 25 Tor-Beteiligungen (12 Treffer) zum ersten „Scudetto“ der Neapolitaner seit der Ära von Fußball-Idol Diego Armando Maradona († 2020) bei.

Ob „Kvaradona“ in Newcastle landet? Nur eine von vielen spannenden Personalien in diesem Sommer in England. Aber seien wir doch mal ehrlich. Für diese Gerüchteküche lieben wir doch alle die Premier League und die Fußballreisen England leben von den Stars.

 


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