Das Super-Wochenende der Fußball-Derbys – Wir fliegen für Sie und mit Ihnen durch die Top-Ligen Europas! Old Firm in Schottland, Derby della Capitale in Italien, „De Klassieker“ in den Niederlanden, Nord-West-Derby in England mit Manchester United und dem FC Liverpool – Spiele, für die der Begriff „Fußballreise-Erlebnis“ praktisch erfunden wurde.

Wir starten mit dem Spiel mit der frühesten Anstoßzeit an: Old Firm – Glasgow Rangers gegen Celtic (3:3) und im Schottland-Klassiker ging zur Lunch Time ab 13 Uhr deutscher Zeit die Post ab.

„Ein Old Firm für die Ewigkeit“, schrieb BBC Football am Sonntag, „zur Halbzeit sah es für die Rangers-Fans aus, als würden sie die Wiederholung eines Horror-Films sehen.“

Da hieß es 0:2 aus Sicht der „Gers“, die auch das letzte Heim-Derby im September 2023 gegen die „Bhoys“ verloren hatten (0:1).

Magisches Old Firm: Die Glasgow Rangers feiern das 3:3 gegen den Celtic Football Club in der Nachspielzeit. Foto: Imago

Emotion pur in der Nachspielzeit

„Ich weiß nicht, ob das ein Klassiker war“, so Rangers-Coach Philippe Clement nach der Partie bei BBC, „aber meine Spieler haben etwas Besonderes erreicht, nachdem sie den schlimmsten Start erwischt hatten.“ Rabbi Matondo, ehemaliger Schalke-Profi, 2022 für 3 Mio. Euro Ablöse nach Ibrox gewechselt, rettete den Rangers in der 3. Minute der Nachspielzeit mit dem 3:3 die Meisterchancen. Der schottische Rekord-Titelträger hat am Mittwoch ein Nachholspiel in Dundee in der Hinterhand und kann dann wieder auf Rang eins springen.

So jubeln ,,De Klassieker"-Sieger: Die Mannschaft von Feyenoord Rotterdam nach dem 6:0 gegen Ajax Amsterdam am 7. April 2024 im ,,De Kuip". Foto: Imago

Es folgte: „De Klassieker“ – Feyenoord Rotterdam gegen Ajax Amsterdam 6:0 am frühen Sonntagnachmittag in der niederländischen Eredivisie – und „De Kuip“ (Dt.: Die Wanne) war außer Rand und Band. Für Ajax galt nach 0:6 nur Dieter Hallervorden: ,,Die Wanne ist voll!"

Party-Stimmung in „De Kuip“

Schon zur Pause führte Feyenoord mit 3:0 und der ehemalige Holland-Profi Peter Hyballa fällte beim Fußball-Sender Sportdigital ein vernichtendes Urteil: „Ajax ist richtig, richtig schlecht, Feyenoord könnte schon 6:0 führen.“ Und nach dem 4:0 fügte er hinzu: „So darfst du als Ajax Amsterdam deine Farben nicht präsentieren.“

Nein, eigentlich nicht. Ajax Amsterdam ist in „De Kuip“ so richtig abgesoffen – 6:0. „I just don’t wanna go to work“, sangen die Feyenoord-Fans zu Beginn der zweiten Halbzeit, „just sitting her, drinking all your beer, please, don’t please, don’t take me home.“ („Ich möchte nicht zur Arbeit gehen, sondern einfach hier sitzen und Euer ganzes Bier trinken, bitte, bitte, bring‘ ich nicht nach Hause“). Diesen Hit brachten die Anhänger der walisischen Nationalmannschaft bei der EURO 2016 auf die Tribünen.

Um die Stimmung braucht man sich auch beim England-Klassiker Manchester United gegen den FC Liverpool keine Sorgen zu machen. In der ersten Halbzeit waren vor allem die mitgereisten „Kopites“ des Liverpool Football Club in der Ecke zwischen der Ost- und der Südtribüne des „Theatre of Dreams“ deutlich zu hören. Lange sah es so aus, als würden „The Reds“ erstmals seit dem legendäre 5:0 am 24. Oktober 2021 – noch so ein „Derby-Day“ – wieder in Old Trafford gewinnen können. Darwin Nunez, Mo Salah und Co. gingen aber zu verschwenderisch mit ihren Chancen um – und verpassten dann in der Nachspielzeit durch Luis Diaz noch den 3:2-Siegtreffer nach zwischenzeitlicher 2:1-Führung für den nie aufsteckenden englischen Rekordmeister Manchester United.

Liverpool blieb damit punktgleich mit dem FC Arsenal und einen Punkt vor Manchester City, die Premier League steuert auf ein packendes Meister-Finale hin.

Das kann man von der italienischen Serie A per se nicht sagen, hier steht Inter Mailand bei 11 Punkten Vorsprung auf den Stadt- und Erzrivalen AC Milan vor der Meisterkrönung.

Zum 160. Mal: Serie-A-Derby in Rom

Doch die Derbys in Italien sind immer eine Fußballreise Serie A wert – wie eben auch in die ewige Stadt, zum Derby della Capitale, AS gegen Lazio Rom.

Es zog am 6. April 2024 zum 160. Mal in der Serie A die Fans in seinen Bann – und die Roma entschied die Partie durch ein Tor von Innenverteidiger Gianluca Mancini mit 1:0 für sich. Die AS Rom liegt mit 57 Siegen in der Gesamt-Bilanz in der Liga klar vor den „Laziali“, die 42-mal gewannen.

Damit bleibt der erste Conference-League-Sieger von 2022 aus Rom auf dem fünften Platz und wäre auch im nächsten Jahr in Europa mit dabei.

Das Derby della Capitale wird weltweit in 170 Ländern live übertragen und wurde am 8. Dezember 1929 erstmals ausgespielt.

Lesen Sie dazu auch unser Fussballreise-Feature über die größten Derbys im italienischen Fußball.