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Autor: Carsten Germann
Veröffentlicht: 28.03.2024

Veröffentlicht in Fußball News & Infos

Manchester City vs. Arsenal: Rice und eine Traum-Torhüter-Geschichte

Die Premier League wird sich spätestens am Ostersonntag mit dem absoluten Spitzenspiel Manchester City gegen den FC Arsenal aus der Länderspielpause zurückmelden. Wir präsentieren alles zum Premier-League-Hit vorab und ab der kommenden Woche in unserer neuen Rubrik „Match der Woche“, Spiele, zu denen sich jede Fußballreise lohnt. Manchester City gegen Arsenal macht den Anfang.

Die Frage, wer im engen Titelrennen der Premier League die Meisterstory schreibt, haben wir bei die-fussballreise.de vor kurzem gestellt.

Wenn wir über Arsenal sprechen, kommen wir am letzten Titel der „Gunners“ 2004 und an „Mad Jens“ Lehmann nicht vorbei, der sich nach dem 2:2 beim Erzrivalen Tottenham Hotspur, das zum Gewinn der Premier League ausreichte, in der Kabine einschloss. Lehmann wurde zum ersten deutschen Torhüter, der in der Premier League die Meistertrophäe gewinnen konnte.

Einem seiner Nachfolger, dem neunmaligen deutschen Nationaltorhüter Bernd Leno, gelang das in London nicht. Leno, seit 2022 beim Stadtrivalen FC Fulham, holte mit Arsenal „nur“ den FA Cup 2020.

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Manchester City gegen den FC Arsenal im Community Shield im August 2023: Stefan Ortega (re.) im Tor von City wehrt einen Schuss vom deutschen Neuzugang bei den ,,Gunner", Kai Havertz ab. Foto: Imago.

Fußballreisen Manchester City führen zu einem deutschen „Traumhüter“

Triple-Sieger mit Manchester City wurde ein deutscher Torhüter. Es ist der 31-jährige Stefan Ortega Moreno. Star-Trainer Pep Guardiola holte ihn 2022 ablösefrei von Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld nach Manchester. Ein Transfer, der damals viele überraschte. Eine Story, wie einst beim von Ronald Reng herrlich literarisierten „Traumhüter“, Lars Leese vom FC Barnsley, der ohne ein einziges Bundesliga-Spiel absolviert zu haben von Bayer Leverkusen in die Premier League wechselte.

Jetzt, da der brasilianische Stamm-Torhüter Ederson verletzt ist, steht Ortega, der für die „Cityzens“ seither 25 Pflichtspiele (6 Premier-League-Einsätze) und sich dank seiner Spiele beim BVB (0:0) und gegen den FC Sevilla (3:1) Champions-League-Sieger 2023 nennen darf, im Mittelpunkt.
Ortega blieb in 13 seiner Pflichtspiele ohne Gegentor. Ist er der Rückhalt für so einen spannenden Titelkampf?

Kurios: Auch dem FC Liverpool, dem dritten Club im Titelrennen, fehlt in der Schlussphase der Saison Stamm-Keeper Alisson Becker.

„Normalerweise gilt die Vereinbarung, dass Ortega die Partien im FA Cup absolviert“, schrieb SPORT BILD (Ausgabe vom 27. März 2024) über den deutschen Torhüter, „nun steht er mindestens beim so wichtigen Ligaspiel gegen Tabellenführer FC Arsenal im Tor.“

Nur ein Punkt Vorsprung

Arsenal und der FC Liverpool liegen gleichauf und mit 64 Punkten an der Spitze, einen Zähler vor Man. City.

Der Spieler, auf den es auf der Gegenseite ankommt, ist Declan Rice. Der hinter Citys Jack Grealish teuerste englische Spieler der Premier-League-Geschichte, der im Sommer für 116,5 Mio. Euro vom Europa Conference League-Sieger West Ham United zum Rivalen FC Arsenal wechselte, ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Mannschaft von Guardiola-Kumpel Mikel Arteta.

Rekord-Transfer Rice hat Arsenal besser gemacht

Rice ist der Ballverteiler bei den „Kanonieren“. Pro 90 Minuten kommt er auf mehr als 81 Ballkontakten, in der letzten Saison bei den „Hammers“ waren es noch 71,3 pro Spiel.

Auch in der Balleroberung konnte sich Declan Rice steigern: 5 zurückgeholte Bälle vs. 0,2 im letzten Jahr pro Partie.

Dass Arsenal ein auf Ballbesitz ausgelegtes Spielsystem hat, kommt Rice zugute. Beim Tabellenführer liegt der durchschnittliche Ballbesitz bei 62 Prozent in der Saison, während es bei West Ham gerade mal 50 Prozent waren.

In diesem Offensiv-System eingebunden erzielt Declan Rice mehr Tore, liegt bereits bei 6 Treffern und 5 Tor-Vorlagen, mehr als in jeder Saison bei West Ham.

„Mikel [Arteta] möchte, dass die Nummer sechs und die Nummer acht komplett anders spielen, aber für mich war es auf der Achterposition sehr ungewohnt, sodass ich ihm sagte, dass die Sechs meine beste Position ist“, erklärte Rice bei BBC Sports.

Arsenal: Rice und Havertz sind Weltklasse im Mittelfeld

Gegen Belgien führte Rice England in seinem 50. Länderspiel als Kapitän an. Zusammen mit dem für fast 80 Millionen Euro vom Stadtrivalen FC Chelsea verpflichteten deutschen Nationalspieler Kai Havertz (traf bei Deutschlands 2:0-Startsieg ins neue Jahr gegen Frankreich in Lyon) hat Rice im Mittelfeld die meiste Spielzeit vorzuweisen, er stand in jedem Premier-League-Spiel in der Startelf. Havertz gelangen bislang 8 PL-Treffer, nur der englische Vize-Europameister Bukayo Saka traf häufiger (13-mal).

Arsenal arbeitet sich als Team mehr Chancen heraus, erzielt mehr Tore (70 / City „nur“ 63) und muss weniger Gegentore (24) schlucken als in der letzten Saison.

Die Arteta-Elf hat die beste Defensive der Premier League, vor dem FC Liverpool, dessen Abwehrspieler 26 Tore zuließen.

Aber: Es fehlt ein echter Mittelstürmer. Eddie Nketiah netzte in 24 Einsätzen nur 5-mal, kein Vergleich zu Manchester Citys Offensiv-Reihe mit Tor-Maschine Erling Braut Haaland (18 Treffer) und dem torgefährlichen Rechtsaußen Phil Foden, der elf Mal anschrieb.

Zum gleichen Zeitpunkt 2022/2023 standen die Londoner nach 28 Spieltagen mit 69 Punkten und 8 Punkten vor Manchester City an der Spitze. Nun liegen sie gleichauf mit Liverpool und sind nur dank der besseren Tordifferenz vorn.


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